Das Wort Projektbeschickung ist ein Kunstwort welches die Kunst, ein Projekt zu steuern, mit der Kunst der Navigation in der Schifffahrt in Relation setzt. Um den Sinn hinter dieser Wortkreation zu verstehen, ist es notwendig, das Wort Beschickung einordnen zu können.
Das Wort Beschickung, im für diesen Blog relevanten Sinne, kommt aus der Seefahrt, genauer gesagt aus der Navigation. Durch unterschiedliche Einflüsse, wie z. B. Wind oder Strom ist es eher die Regel, dass der auf der Seekarte geplante Kurs eines Schiffes nicht dem tatsächlichen Kurs entspricht. Um der Problematik zu begegnen gibt es ein Schema zur Kursumwandlung, in dem die Ursachen und die Auswirkung der Abweichungen kalkulatorisch berichtigt werden. Das hat zur Folge, dass das Schiff nach dem berechneten Kurs gesteuert wird. Das Ergebnis ist, dass der tatsächlich zurückgelegte Kurs dem in der Seekarte geplantem Kurs recht nahe kommt.
Die Zusammenfassung des Begriffes Beschickung bei Wikipedia trifft den Nagel auf den Kopf. Die Beschickung ist “in der Navigation eine Korrektur, die zu einem Wert addiert werden muss, um ihn zu verbessern”.
Genau hier sehe ich die Parallele zum IT Projektmanagement. Nehmen wir z.B. die Phase zwischen zwei Meilensteinen. Diese kann durchaus auch als Kurs einer bestimmten Strecke bezeichnet werden. Durch die Erfahrung weiß der Projektmanager, dass es in der Realität Einflüsse gibt, die er berücksichtigen muss. Z. B. plant er nie alle Kräfte mit 100% der zur Verfügung stehenden Zeit ein. Aus meiner Sicht beschickt der Projektmanager hier seinen Projektkurs.
Genau hier sehe ich die Parallele zum IT Projektmanagement. Nehmen wir z.B. die Phase zwischen zwei Meilensteinen. Diese kann durchaus auch als Kurs einer bestimmten Strecke bezeichnet werden. Durch die Erfahrung weiß der Projektmanager, dass es in der Realität Einflüsse gibt, die er berücksichtigen muss. Z. B. Plant er nie alle Kräfte mit 100% der zur Verfügung stehenden Zeit ein. Aus meiner Sicht beschickt der Projektmanager hier seinen Projektkurs.
Ein weiterer nicht unwesentlicher Punkt besteht darin, dass das Schiff auf den ersten Blick den falschen Kurs steuert. Da der Skipper jedoch von vorn herein Störungen mit einkalkuliert hat, zeigt sich im Zeitverlauf, dass der gewählte Kurs richtig ist.
Die nachfolgende Grafik erläutert die beschriebene Situation.
Problematisch wird es im Projekt, wenn ein Außenstehender nur den Projektkurs in der Momentaufnahme sieht und nicht auf der Zeitachse. Dann neigt der engagierte Manager dazu dem Projektmanager einen neuen, vermeintlich richtigeren Kurs zu diktiert.
In diesem Falle wird ein Umweg nicht zu vermeiden sein. Dieses Situation erlebe ich häufig bei Anfängern auf dem Wasser. Man steuert per Sicht auf das Ziel zu. Die realen Einflüsse wie Wind und Strom werden nicht nachhaltig berücksichtigt. In der Literatur gibt es hierfür den Begriff Hundekurve.
Will ein Hund einen Fluss überqueren, hält er immer optisch auf sein Ziel zu. Eine Ente ist in diesem Fall smarter. Sie berücksichtigt den Strom und verbraucht in Summe wesentlich weniger Ressourcen.
Hinter diesem Erfahrungshorizont sollten wir überlegen, ob wir ein Projekt nicht lieber mit dem Wissen einer Ente steuern und den Hunden das Beißen überlassen.
[…] Qualität: Die Qualität definiert sich als Grad der Befriedigung der Anforderungen. Neben der Anforderung den Zielhafen zu erreichen, besteht die Anforderung, diesen auf einem direkten Kurs zu erreichen. Somit kann gefolgert werden, dass die Qualität des Projektes umso besser ist, je direkter der Weg zum geplanten Zielhafen verläuft. Siehe Hundekurve. […]