Am Montag den 30.06.2016 hatte ich Gelegenheit die Berliner Wirtschaftskonferenz CREATING URBAN TECH zu besuchen. Im Kern geht es um Ideen rund um die smarte City. Nachfolgend skizziere ich kurz die Punkte, die bei mir hängen geblieben sind und mich zum Nachdenken anregen.
URBAN TECH – Die Konferenz
Bruce Willis war da! Naja, nicht wirklich, Manfred Lehmann, seine deutsche Stimme war bei der Anmoderation der Referenten zu hören. Ein sehr schöner Effekt, der gleich zu Beginn Appetit auf die Vortragenden machte.
Herr Rudolf Martin Siegers, (Leiter Siemens Deutschland) sprach über die große Herausforderung der Mobilität der Personen in der Stadt. Gerade in meiner Rolle als externer Berater kenne ich diese Herausforderung nur zu gut. Bei diesem Punkt freue ich mich ganz besonders auf die smarte City und hoffe, dass auch in Hamburg an innovativen Konzepten gearbeitet wird und diese bald umgesetzt werden.
Des Weiteren wurde ein spannender Blick auf die Fertigungsmethoden in der nahen Zukunft geworfen. Was mir, wie vielen anderen nicht klar war, dass die Ideen zum 3D-Druck bereits in den 80ern entstanden. Es ist naheliegend, dass zur Herstellung eines Teils das Auftragen von Material effizienter ist als das bisherige Verfahren, Späne von einem großen Block abzutragen. Hier bieten sich noch zahlreiche Möglichkeiten.
Ebenso sind die virtuelle Abbildung und die Simulation einer Fertigungsstraße, bevor sie gebaut wird, ein richtiger Schritt um kostenintensives „Herumprobieren“ zu reduzieren.
Die Vision von Herrn Joerg Liebe (CIO at Lufthansa Systems GmbH & Co KG) behagt mit Sicherheit jedem Vielflieger. Abends in eine Kabine einsteigen, eine angenehme Nacht verbringen und ausgeschlafen am Zielort ankommen. Ob dieser Service auch für die Economy Class geplant wird, hat er leider nicht erwähnt.
Herr Markus Graebig (Projektleiter bei WindNode) berichtete von seinem Projekt zum Thema Energiewende. Dass das Wort Energiewende, ähnlich wie Kindergarten, ist bereits in die englische Sprache diffundiert. Ich stelle mir die Frage, ob das nun gut oder schlecht ist. Seinen Worten nach ist die Energiewende auf jeden Fall eine clevere Idee. Ich wünsche mir, dass das „Kaputtreden“ von ambitionierten Projekten etwas zurückgefahren wird und die „Ärmel-hochkrempel-Mentalität“ mehr Anerkennung erfährt.
Rami Ben Efraim von Check Point Software Technologies mahnte eindringlich, dass das Thema Sicherheit nicht vergessen werden soll. So schilderte er an einem schönen Bsp. aus dem Bankenumfeld, dass eine betrügerische Transaktion von 900 Mio $ abgelehnt wurde, weil einem Sachbearbeiter ein Tippfehler aufgefallen war. Der Betrag gab ihm anscheinend weniger zu Denken. Das gibt mir zu Denken.
Zum Ende sprach Herr Jens Landvogt, (HERE Deutschland GmbH, Business Development Director) unter anderem zum Thema Kooperation von Unternehmen und dass diese allen Beteiligten Vorteile verschafft. Auch in den Beiträgen anderer Referenten habe ich diesen Apell vernommen. Hier kann ich nur mit dem Kopf nicken.
Am meisten gefielen mir gegen Ende der Konferenz der Apell von Herrn Schumann (SAP, CTO EMEA MEE). Die Akzeptanz der Datennutzung beim Verbraucher wird dann steigen, wenn Unternehmen transparenz lernen und der Verbraucher das Gefühl hat, dass seine Daten nicht mißbraucht werden. So Teilt z. B. das Unternehmen X dem Verbraucher mit, welche Daten es wie nutzt und zeigt dem Verbraucher seinen Mehrwert auf.
Fazit
Aus meiner Sicht war dieser Tag ein kurzweiliger Tag. Es gab viele interessante Denkansätze und auch mahnende Worte. Einerseits kann ich es gar nicht erwarten, die Zukunft mit all ihren Möglichkeiten zu erleben, andererseits denke ich an all die vielen Menschen, die noch motiviert und mitgenommen werden müssen. Es bleibt spannend.